Sonne
So wichtig die Sonne für das Leben auf der Erde ist, so erstaunlich ist es, dass die Erforschung unseres Zentralgestirns erst seit ca. 200 Jahren intensiv betrieben wird. Die Entdeckung der Fraunhofer'schen Linien im Spektrum der Sonne war nicht nur ein Aufschwung in der Erforschung der Sonne, sondern auch die Geburtsstunde der Spektralanalyse in der Astronomie. Die Entdeckung des 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus durch Heinrich Schwabe gab der Sonnenforschung weiteren Auftrieb.
Im Gegensatz zu Deep-Sky-Aufnahmen, wo man lange Belichtungszeiten benötigt, hat die Sonne zu viel Licht, das durch Filter gedämpft werden muss. Selbst dann kommt man bei ISO 100 und f/8 noch mit Belichtungszeiten um 1 ms aus. Das bedeutet, dass man statt einer genau ausgerichteten parallaktischen Montierung für eine präzise Nachführung mit einem einfachen Fotostativ auskommt
- zumindest bis etwa 1000 mm Brennweite.
Im Prinzip genügt eine einzige Aufnahme und schon kann man Flecken zählen und Gruppen klassifizieren. Mit zwei nicht nachgeführten Aufnahmen im Abstand einiger Minuten kann SUNMAP bereits das heliographische Koordinatennetz berechnen und darstellen. Wer es besonders gut machen will, macht einige Bilder mehr, sucht sich das schärfste Bild aus oder mittelt die guten Aufnahmen. Für das Beispiel des Flecks NOAA 12670, genügt bereits ein normales Teleobjektiv, um die Sonne aussagefähig zu beobachten. Sogar der Autofokus und die automatische Belichtung mit Spotmessungen können verwendet werden.
Mond
In unserem Sonnensystem nimmt der Erdmond sicherlich eine bevorzugte Stellung ein. Nicht nur für romantisch veranlagte Menschen ist der kraterübersäte Begleiter faszinierend, sondern auch für Amateurastronomen, die die Krater des Erdtrabanten mit bewundernswerter Akribie und Bleistift zeichnen oder mit einem Chip digitalisieren. Mittels Stoppuhr oder auch anhand von Fotos können die Höhen der Mondberge und Kraterwände vermessen und mit erstaunlicher Genauigkeit berechnet werden. Schließlich ist der Mond für Sonnen- und Mondfinsternisse verantwortlich.
Wegen seiner Größe und Helligkeit ist der Mond ein beliebtes Objekt für den visuellen Beobachter genauso wie für den Fotografen. Die Nähe zur Erde und das Fehlen einer Atmosphäre lassen feine Details seiner Oberfläche erkennen.
Es genügen bereits mittlere Fernrohre ab 15 cm Öffnung, um Strukturen von 1-2 km Größe zu erkennen - vorausgesetzt das Seeing ist entsprechend gut (ruhige Luft).